Erfreulicher Jahresabschluss und vielversprechender Ausblick beim DJH-Landesverband Nordmark e.V.

26.02.2019 - Nordmark

Hamburg. Die Marke von einer Million Übernachtungen im Jahr 2018 haben die 45 Jugendherbergen zwischen Nordsee und Ostsee erneut deutlich übertroffen. Zugleich begann ein Generationenwechsel im Landesverband Nordmark des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Auch mit Blick auf die Gebäude ist eine Verjüngungskur in vollem Gange: Ein abermals verstärktes Investitionspaket sorgte 2018 für zwei maßgeblich modernisierte Jugendherbergen. Weitere Bauprojekte sind in der Umsetzung.
 

Mit gut 1.064.000 Übernachtungen und über 350.000 Gästen schließt der DJH-Landesverband Nordmark e.V. das Jahr 2018 mit einem guten Ergebnis auf konstant hohem Niveau ab. Unverändert hoher Beliebtheit erfreuen sich die Jugendherbergen in Hamburg, Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen bei den Schulklassen (44,1 Prozent inkl. Vorschule und Universitäten). Diese reisen auch im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gern in die Jugendherbergen im hohen Norden: Der Anteil an Schulklassen innerhalb der Gästeschaft liegt im Bundes-DJH-Durchschnitt bei 38,5 Prozent. Zuwächse verzeichnet der Landesverband Nordmark bei den Familien (18,5 Prozent) und den jungen Seminargruppen (16,4 Prozent). Entsprechend dem Trend der vergangenen Jahre entdecken diese die Jugendherbergen immer mehr für sich.
 

Herausfordernde Ferienzeiten

„Wir sind froh, dass sich die Klassenfahrten stabil entwickelt haben, obwohl wir in 2018 mit der ungünstigen Lage der Ferienzeiten der Bundesländer und mit verlängerten Herbstferien in Schleswig-Holstein zu kämpfen hatten“, ordnet Geschäftsführer Helmut Reichmann das Ergebnis ein. Dadurch blieb den Schulklassen weniger Zeit für ihre mehrtägigen Exkursionen.

Investitionsoffensive nimmt Fahrt auf

Einen überschaubaren Rückgang an Übernachtungen (Minus von 2,37 Prozent im Vergleich zu 2017) registrierte der gemeinnützige Verein im vergangenen Jahr vorwiegend aufgrund von baubedingten (Teil-)Schließungen. Diese Entwicklung entspricht dem bundesweiten Trend. Dies verdeutlicht, dass es weiterhin für das DJH Herausforderung bleibt, sich Strukturfragen zu stellen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Hintergrund des Jahresergebnisses im Norden ist jedoch erfreulich: Nach einer reaktivierten Landesförderung setzt der Landesverband Nordmark derzeit auf eine Investitionsoffensive, um seine Jugendherbergen weiter zu modernisieren und um den Aufenthalt für Gäste komfortabler und nachhaltiger zu gestalten sowie die Arbeitsbedingungen für das Personal zu verbessern. So realisierte er im vergangenen Jahr in 24 Jugendherbergen Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen im Wert von rund 8,7 Millionen Euro, größtenteils finanziert aus Eigenmitteln (zum Vergleich: in 2017 investierte er gut 6,5 Mio. Euro).

Die größten Bauprojekte wurden in Dithmarschen und der Holsteinischen Schweiz abgeschlossen. Dabei wurde die Jugendherberge Heide um zehn Zimmer, Proben- und Clubräume erweitert sowie der musikalische Schwerpunkt des Hauses sichtbar gemacht. Außerdem wurden bestehende Zimmer und der Wirtschaftstrakt modernisiert (Investitionssumme: über 1,8 Mio. Euro). Parallel erhielt die Jugendherberge Bad Malente einen Anbau sowie 22 neu eingerichtete Zimmer mit eigenem Bad und größtenteils mit Seeblick. Ein Teil der Zimmer ist barrierefrei gestaltet. Etwa 30 Prozent der Investitionssumme von 1,6 Mio. Euro steuerte das Land Schleswig-Holstein bei.

Ende 2018 startete der ebenfalls in Teilen geförderte Umbau der Jugendherberge Büsum. Den ersten Zuwendungsbescheid hierfür überreichte Ministerpräsident Daniel Günther am Rande einer Kabinettssitzung vor Ort. Als nächste Modernisierungsprojekte stehen die Jugendherbergen Wittdün auf Amrum und Lübeck „Vor dem Burgtor“ auf dem Plan. Für beide Häuser bemüht sich der gemeinnützige Verein ebenfalls um Fördermittel. Die Vorbereitungen für den Start in Wittdün laufen bereits.

Generationenwechsel gestartet

Im Jahr 2018 startete ein Generationenwechsel im Landesverband Nordmark, der sich in diesem Jahr maßgeblich fortsetzen wird. So verabschiedet der Verband – wie bereits in den Jugendherbergen Albersdorf, Mölln, Fehmarn, Tönning und Flensburg – immer wieder langjährige Herbergseltern in den Ruhestand. Seitdem haben jeweils jüngere Herbergsleiter/innen in den Häusern das Ruder übernommen. In Kürze folgt der Leitungswechsel in der Jugendherberge Schönberg an der Ostsee. Zudem wird ab Mitte 2019 ein neuer Geschäftsführer die Geschicke des Landesverbands lenken, da sich Helmut Reichmann nach über 30 Jahren im Verband in den Ruhestand verabschiedet.

Beliebte Jugendherbergen mit starken Wirtschaftseffekten

Laut DJH-Sonderauswertung der Reiseanalyse 2017 sind norddeutsche Jugendherbergen nicht nur außerordentlich bekannt (Position 1 im Bundesranking), sondern auch überdurchschnittlich beliebt. Jugendherbergen sind dabei nicht nur Orte der Begegnung, sondern auch ein erheblicher Wirtschaftsfaktor vor Ort. Von den Ausgaben, die die Gäste in Jugendherbergen und dem Umfeld tätigen, profitieren diverse Akteure aus der lokalen Wirtschaft. Eine aktuelle bundesweite Studie der Tourismusberatung dwif beziffert, dass Jugendherbergsgäste (ohne Reisekosten) im Schnitt 84,50 Euro pro Tag ausgeben, mehr als die Hälfte wird dabei i.d.R. außerhalb der Jugendherberge umgesetzt. Gemäß Studie sichert darüber hinaus ein Beschäftigter in einer Jugendherberge im Bundes-Durchschnitt 1,9 weitere Arbeitsplätze.

Weitere Neuigkeiten auf einen Blick

Was sich sonst in den Jugendherbergen zwischen Nordsee und Ostsee verändert hat und weiter wandeln wird, zeigt der folgende Überblick:

  • Frischer OnlineAuftritt: Auf der überarbeiteten Website (nordmark.jugendherberge.de) werden die Jugendherbergen auch online noch moderner präsentiert, u.a. mit vielen neuen Videoclips. Selbstverständlich sind die norddeutschen Jugendherbergen direkt online buchbar.
     
  • Wiedereröffnung: Drei Jahre lang beherbergte die Jugendherberge Geesthacht an der Elbe minderjährige unbegleitete Geflüchtete. Nun nimmt sie – nach einer kurzen Renovierungspause – im April 2019 den normalen Herbergsbetrieb wieder auf.
     
  • 5Jahres-Hoch: Erneut konnten einige Jugendherbergen Übernachtungsrekorde feiern. Die besten Übernachtungsergebnisse im 5Jahres-Vergleich erzielten die Jugendherbergen Friedrichstadt (über 11.300 ÜN), Heide (mehr als 17.600 ÜN), Kappeln (gut 20.700 ÜN), Lauenburg „Zündholzfabrik“ (über 13.700 ÜN), Maasholm (knapp 5.000 ÜN), Plön (über 26.500 ÜN), Schönberg (gut 17.000 ÜN) und Westerland (rund 34.600 ÜN).
     
  • Neue Programme: Für 2019 bieten die Jugendherbergen ein erweitertes Angebot an Kinder und Jugendfreizeiten. So können Kids und Teens z.B. im „Beachcamp Sylt“ sportlich aktiv werden und in einem der vielen Englisch-Camps spielerisch in den Ferien ihre Sprachkenntnisse verbessern. Familien dürfen sich auf neue bunte Oster- und Silvesterprogramme freuen und ganz neu im Programm sind ab 2019 kreative Näh-Camps in Plön, Ratzeburg, Flensburg und Heide.
     
  • Inklusion: Um Inklusion erlebbar zu machen, veranstaltet die Jugendherberge Niebüll am 21.09.2019 das inklusive Musikfestival InBeat. Der Eintritt ist frei.
     
  • Nachhaltigkeit: Die Jugendherbergen wirtschaften nachhaltig und umweltfreundlich. Daher ermitteln inzwischen knapp die Hälfte der norddeutschen Herbergen ihren CO2-Fußabdruck. Weitere werden folgen. Neben der Umwelt-Jugendherberge Tönning sind zwei weitere Häuser (Husum und Wittdün/Amrum) Partner des Nationalparks Wattenmeer geworden.