Inklusives Musikfestival InBeat

24.09.2019 - Nordmark

Niebüll. Es war ein Fest mitten aus dem Leben – mit jeder Menge Gemeinschaftsgefühl: Das inklusive Musikfestival InBeat fand am Samstag, den 21. September 2019 zum vierten Mal auf dem Gelände der Jugendherberge Niebüll statt. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung feierten gemeinsam bei mitreißender Live-Musik. Auch auf der Bühne waren einige inklusive Bands dabei. Ein Highlight war der zusammen performte Song des Headliner-Musikduos Nervling mit der Marli-Inklusions-Band unMöglich aus Lübeck. Gänsehaut-Feeling pur.


„Das Miteinander hat mich wieder zu Tränen gerührt“, resümiert Sabrina Kosinska, die als Herbergsleiterin der Jugendherberge Niebüll das InBeat alle zwei Jahre mit ihrem Team auf die Beine stellt. Etwa 650 Menschen besuchten das kostenfreie Musikfestival in der Mühlenstraße. Es bewies zum wiederholten Mal, dass Inklusion möglich ist – und dass Musik Brücken auf- und Vorbehalte abbaut. „In unserer Jugendherberge haben wir fast jede Woche Gäste mit Mobilitätseinschränkungen oder psychischen Beeinträchtigungen“, berichtet die engagierte Herbergsleiterin. „Die Stimmung ist immer außergewöhnlich schön und das Miteinander klappt wirklich gut.“

Bei bestem Wetter ging es auf der InBeat-Bühne so bunt und vielfältig zu wie davor. Die Künstler feuerten sich gegenseitig an und sprachen sich Mut für ihre Auftritte zu. Das Publikum feierte alle Musiker gleichermaßen frenetisch. Mit am Start waren „All under one roof“ von der Werk- und Betreuungsgemeinschaft in Kiel, das Saxofon-Quartett „Meerklang“, Harald Marake mit seiner Band „Alike“ von der Arche Niebüll sowie die Classic-Rock-Band „Shardbulls“. Das Abendprogramm füllten die Selig-Coverband „Seelicht“ und die Marli-Band „unMöglich“ aus Lübeck, bevor das Headliner-Duo „Nervling“ auf die Bühne trat. Sie überraschten das Publikum mit einer ganz besonderen Aktion: Gemeinsam sangen und spielten Moira Serfling und Tom Baetzel (Nervling) das Lied „Ziemlich egal“ mit den fröhlichen Künstlern von „unMöglich“. „Das war ein ganz besonderer Moment“, strahlt Besucherin Louisa über das ganze Gesicht. „Ich hatte richtig Gänsehaut.“

In guter Herbergstradition versorgte das Herbergsteam die Gäste während des Tages mit Gegrilltem, frischen Waffeln, hausgemachtem Kuchen und Laugenstangen mit veganem Aufstrich. Auch die gastronomischen Schüler der Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern packten tatkräftig mit an. Im InBeat Kinderland betreuten zwei Frauen eine ganze Kinderschar und boten Kreativaktionen an. „Alle Engagierten haben super mitgeholfen. Ihnen gebührt großer Dank“, berichtet die Herbergsleiterin.

Dass das Herbergsteam auch im Alltag kreative Lösungen findet, zeigte sich auch an den Merchandise-Artikeln. „Upcycling ist gerade bei uns ein großes Thema“, erklärt Sabrina Kosinska. „Viele Materialien wie Dosen und Tapetenreste verwenden wir weiter und basteln daraus Stiftebecher und andere Utensilos.“ Deshalb gab es für die Besucher Naschis in hübschen Upcycling-Stoffbeuteln zu kaufen. Ein Open-Air-Festival für alle – und für alle Sinne.

 

Bild: Abends heizte das Duo Nervling beim InBeat ordentlich ein. Höhepunkt war der Song „Ziemlich egal“, den die Headliner gemeinsam mit der inklusiven Band „unMöglich“ aus Lübeck performten (Foto: DJH-Landesverband Nordmark e.V.).